Cefazolin ist ein parenterales Betalaktam-Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine. Der Wirkungsmechanismus von Cefazolin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zell-wandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.
Aus der Studie von Nahata et al. (n=9, Alter: 10 Monate bis 10 Jahre) geht hervor, dass die Eliminationshalbwertzeit von Cefazolin bei Kindern durchschnittlich 1,68 ± 0,55 Stunden beträgt. Die Gesamtclearance und das scheinbare Verteilungsvolumen betragen 1,43 ± 0,54 ml/min/kg bzw. 0,08 ± 0,03 l/kg.
Aus der Studie von Deguchi et al. geht hervor, dass der Prozentsatz der freien Fraktion von Cefazolin bei Neugeborenen stark variiert. Das Verteilungsvolumen beträgt bei Neugeborenen 0,21 – 0, 37 l/kg.
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Dosis >100 mg/kg/Tag: off-label
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Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung 1 g, 2 g
Parenterale Anwendung
Zur parenteralen Anwendung stehen Pulver zur Herstellung einer Injektions- und Infusionslösung zur intramuskulären und intravenösen Anwendung zur Verfügung.
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Stärke | Problematische Hilfsstoffe | Natriumgehalt |
Cefodinin® | 1 g 2 g |
- | 48 mg (2,1 mmol) pro Ampulle 96 mg (4,2 mmol) pro Ampulle |
Cefazolin Hikma | 1 g 2 g |
- | 50,6 mg pro Ampulle 101,1 mg pro Ampulle |
Cefazolin Dr. Eberth | 1 g 2 g |
- | 50,6 mg Natrium pro Durchstechflasche 101,2 mg Natrium pro Durchstechflasche |
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Perioperative Prophylaxe |
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Infektionen durch grampositive Bakterien mit sehr hoher Empfindlichkeit |
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Infektionen durch grampositive Bakterien mit geringerer Empfindlichkeit und gramnegative Bakterien |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
Nephrotoxische Symptome (Nierenfunktionsstörung, Tubulusnekrose, interstitiale Nephritis) treten vor allem bei hohen Dosierungen, bei bereits bestehender Nierenfunktionsstörung und bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen nephrotoxischen Stoffen auf. Bei sehr hohen Dosen können Konvulsionen auftreten. Die Zeit oberhalb der MHK ist für die Wirkung entscheidend.
Keine Daten bekannt
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Thrombophlebitis, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation, Blutbildabweichungen, temporäre Erhöhung der Leberenzyme.
Häufig (1-10 %): Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag, Schmerzen an der Stelle der intramuskulären Injektion (manchmal mit Verhärtung)
Gelegentlich (0,1-1 %): Orale Candidiasis, Pyrexie, Krampfanfälle (bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, die mit unangemessen hohen Dosen behandelt werden); Thrombophlebitis, Erythem, Erythema multiforme, Urtikaria, Angioödem
Selten (0,01-0,1 %): Genitalinfektionen, Vaginitis, wie bei jedem Antibiotikum kann eine längere Anwendung zur Überwucherung mit nicht anfälligen Bakterien führen, Rhinitis; Leukopenie, Granulozytopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Leukozytose, Granulozytose, Monozytose, Lymphozytopenie, Basophilie und Eosinophilie wurden im Blutbild beobachtet (Diese Nebenwirkungen sind selten und reversibel); Hyperglykämie, Hypoglykämie, Schwindel, Pleuraerguss, Dyspnoe oder Atemnot, Husten, Anorexie; vorübergehende Erhöhung der Aspartat-Aminotransferase, Alanin-Aminotransferase oder alkalische Phosphatase, Gammaglutamyltransferase, Bilirubin und/oder Laktat- Dehydrogenase, vorübergehende Hepatitis und vorrübergehende cholestatische Gelbsucht; toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Nephrotoxizität, interstitielle Nephritis, undefinierte Nephropathie, Proteinurie, vorübergehende Erhöhung des Blutharnstickstoffes (BUN: meist bei Patienten, die gleichzeitig mit anderen potenziellen nephrotoxischen Medikamenten behandelt werden), Unwohlsein, Müdigkeit, Brustschmerz
Sehr selten (<0,01 %): Gerinnungs-(Blutgerinnungs-) Störungen mit Blutungen als Folge; anaphylaktischer Schock (Schwellung des Kehlkopfes mit Verengung der Atemwege, erhöhte Herzfrequenz, Kurzatmigkeit, Blutdruckabfall, geschwollene Zunge, analer Juckreiz, genitaler Juckreiz, Gesichtsödeme); pseudomembranöse Colitis (diese Komplikation muss sofort behandelt werden, wenn der Durchfall mit einer Antibiotika-Therapie in Verbindung steht), vulvovaginale Pruritus
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Cephalosporine können im Allgemeinen Patienten verabreicht werden, die überempfindlich auf Penicilline reagieren, obwohl über Kreuzreaktionen berichtet wurde. Besondere Vorsicht ist bei Patienten angezeigt, die zu einem früheren Zeitpunkt eine anaphylaktische Reaktion auf Penicilline hatten. Pseudomembranöse Colitis kann während der Einnahme von Antibiotika auftreten. Beim Auftreten einer pseudomembranöse Colitis, muss die Behandlung mit Cefazolin abgebrochen und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Bei Langzeitanwendung sollten das Blutbild und die Leber- und Nierenfunktion kontrolliert werden.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Clozapin | Additive Wirkung auf das Knochenmark. Erhöhtes Risiko für Granulozytopenien und Agranulozytosen. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, engmaschige Kontrolle des Blutbildes. |
Bakterielle Lebendimpfstoffe, z.B. Typhus, Tuberkulose | Möglicherweise verringerte Wirkung der Impfung durch gleichzeitige antibiotische Therapie. | Kombination vermeiden. Abstand von mindestens 3 Tagen zwischen Impfung und antibiotischer Therapie einhalten. |
Chloramphenicol | Antagonisierung der antibiotischen Wirkung von Cephalosporinen. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, kritisches Monitoring des Therapieerfolgs. |
Antikoagulantien, z.B. Vitamin-K-Antagonisten, Heparinoide | Additive antikoagulative Wirkung möglich. Erhöhtes Risiko für Blutungen. | Überwachung der Therapie hinsichtlich möglicher Blutungen. Ggf. Anpassung der Therapie notwendig. |
Nephrotoxische Substanzen, z.B. Schleifendiuretika, Aminoglykoside, Colistin | Additive nephrotoxische Wirkung möglich. Erhöhtes Risiko für Nierenschäden. | Überwachung der Nierenfunktion, insbesondere bei der Gabe hoher Dosen oder bei Patienten mit vorbestehender Nierenschädigung. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Cephalosporine der 1. Generation | ||
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Grüncef®
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J01DB05 | |
Cephalex®
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J01DB01 |
Cephalosporine der 2. Generation | ||
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Panoral®, InfectoCef®
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J01DC04 | |
Elobact®, Cefurax®
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J01DC02 |
Cephalosporine der 3. Generation | ||
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Cephoral®, Infectoopticef®, Suprax®
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J01DD08 | |
Claforan®
|
J01DD01 | |
Podomexef®, Orelox®
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J01DD13 | |
InfectoZidim®
|
J01DD02 | |
Zavicefta®
|
J01DD52 | |
Rocephin®, Cefotrix
|
J01DD04 |
Cephalosporine der 4. Generation | ||
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J01DE01 |
Monobactame | ||
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Azactam, Cayston®
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J01DF01 |
Carbapeneme | ||
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Invanz®
|
J01DH03 | |
Zienam®
|
J01DH51 | |
Meronem®
|
J01DH02 |
Andere Cephalosporine und Peneme | ||
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Zinforo®
|
J01DI02 |
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