Solifenacin ist ein Urologikum und wirkt als kompetitiver, spezifischer, cholinerger M3-Rezeptorantagonist.
Die pharmakokinetischen Parameter bei Kindern (2 - 18 Jahre), bei denen die Dosis an das Körpergewicht angepasst wurde, waren vergleichbar mit denen bei Erwachsenen nach gewichtsangepasster Dosierung. [SmPC]
Vd | 8,6 l/kg |
T1/2 | 45 - 68 h |
Tmax | 4 - 12 h |
Cl | 9,5 l/h |
Suspension zum Einnehmen 1 mg/ml
Allgemein
1 mg Solifenacinsuccinat ≙ 0,75 mg/ml Solifenacin. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration ist jeweils auf Solifenacinsuccinat bezogen.
Orale Anwendung
Präparat im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Solifenacinsuccinat |
Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma |
Vesikur™ | Suspension zum Einnehmen | 1 mg/ml | weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml | Methyl-4-hydroxybenzoat (1,6 mg/ml), Propyl-4-hydroxybenzoat (0,2 mg/ml), Propylenglykol (20 mg /ml), Polysorbat 65, Benzoesäure (0,015 mg/ml), Acesulfam-Kalium, Ethanol (4,8 mg/ml) |
Orange |
Die Fachinformation wurden am 09.08.2021 aufgerufen.
Anwendungshinweis: Die Einnahme darf nicht zusammen mit Nahrungsmitteln und/oder anderen Getränken erfolgen. Die Einnahme mit Nahrungsmitteln und/oder Getränken kann eine Freisetzung von Solifenacin im Mund verursachen und einen bitteren Geschmack und ein Taubheitsgefühl im Mund hervorrufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Neurogene Detrusorhyperaktivität |
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Im Allgemeinen ist das Sicherheitsprofil bei Kindern mit dem bei Erwachsenen vergleichbar. Die folgenden bekannten Nebenwirkungen wurden bei Kindern beobachtet: Mundtrockenheit, Verstopfung (insbesondere bei maximaler Dosis), Bauchschmerzen, Somnolenz, Harnwegsinfektionen und verlängertes QT-Intervall.
Sehr häufig (>10 %): Mundtrockenheit
Häufig (1-10 %): verschwommenes Sehen, Obstipation, Übelkeit, Dyspepsie, Bauchschmerzen
Gelegentlich (0,1-1 %): Harnwegsinfektion, Zystitis, Somnolenz, Dysgeusie, Augentrockenheit, Trockenheit der Nase, gastroösophageale Refluxkrankheit, trockene Kehle, trockene Haut, erschwerte Miktion, Müdigkeit, periphere Ödeme
Selten (0,01-0,1 %): Schwindel, Kopfschmerzen, Kolonobstruktion, Koprostase, Erbrechen, Juckreiz, Ausschlag, Harnverhalt
Sehr selten (<0,01 %): Halluzinationen, Verwirrtheitszustand, Erythema multiforme, Urtikaria, Angioödem
Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktische Reaktion, verminderter Appetit, Hyperkaliämie, Delirium, Glaukom (Grüner Star), Torsade de Pointes, QT Verlängerung im EKG, Vorhofflimmern, Palpitationen, Tachykardie, Dysphonie, Ileus, abdominelle Beschwerden, Lebererkrankungen, abnormaler Leberfunktionstest, exfollative Dermatitis, Muskelschwäche, Nierenfunktionsstörung
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
CYP3A4-Inhibitoren, bei schwerer Niereninsuffizienz/mäßig eingeschränkter Leberfunktion | Hemmung des Metabolismus von Solifenacin bei bereits eingeschränkter Exkretions- bzw. Metabolisierungsleistung. Erhöhte Serumkonzentration und stark verstärkte Wirkung von Solifenacin möglich. | Kombination kontraindiziert. |
CYP3A4-Inhibitoren | Hemmung des Metabolismus von Solifenacin. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung von Solifenacin möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Solifenacin. |
CYP3A4-Induktoren | Steigerung des Metabolismus von Solifenacin. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Solifenacin möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Solifenacin. |
Anticholinergika | Durch die gleichzeitige Anwendung mehrerer Anticholinergika können anticholinerge Nebenwirkungen verstärkt werden. | Aufgrund additiver anticholinerger Effekte ist eine Überwachung beziehungsweise Anpassung notwendig. |
Cholinergika, z.B. Acetylcholinesterase-Hemmer | Gegensätzliche pharmakologische Wirkung. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis anpassen und Monitoring auf ausreichende Wirkung und mögliche Nebenwirkungen von Solifenacin und dem Interaktionspartner. Alternative Therapien erwägen. |
Prokinetika, z.B. Metoclopramid, Cisaprid | ||
QT-Zeit-verlängernde Wirkstoffe | Additive QT verlängernde Wirkung. Erhöhtes Risiko für Torsade de pointes Tachykardien. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, sollten Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. Monitoring von EKG und Elektrolytstatus erwägen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Mittel bei häufiger Blasenentleerung und Harninkontinenz | ||
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Dridase®, Kentera®, Spasyt®
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G04BD04 | |
Mictonetten®, Mictonorm®, Propionorm®
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G04BD06 | |
Detrusitol®
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G04BD07 | |
Spasmex®, Spasmolyt®, Urivesc®
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G04BD09 |
Mittel bei erektiler Dysfunktion | ||
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Revatio®
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G04BE03 und C02KX06 |