Belimumab ist ein monoklonaler Antikörper, der an das Protein BLyS (B lymphocyte stimulator) bindet und dieses hemmt. BLyS verhilft B-Lymphozyten zu einer längeren Lebensdauer. Belimumab reduziert folglich die Lebensdauer von B-Lymphozyten und die Entzündung und Organschädigungen bei SLE.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Pulver zur Herstellung eines Infusionslösungskonzentrats 120 mg, 400 mg
Injektionslösung im Fertigpen 200 mg/ml
Parenterale Anwendung
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Belimumab |
Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
Benlysta 120 mg/400 mg | Pulver zur Herstellung eines Infusionslösungskonzentrats | 120 mg, 400 mg |
intravenös | weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis | Sucrose, Polysorbat 80 |
Verabreichung als intravenöse Infusion über den Zeitraum von einer Stunde nach erfolgter Rekonstitution und Verdünnung. Darf nicht als intravenöser Bolus verabreicht werden. |
ab 5 Jahren |
Benlysta 200 mg | Injektionslösung im Fertigpen | 200 mg | subkutan | weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis | Polysorbat 80 | Nur subkutane Injektion. Die empfohlenen Injektionsbereiche sind Bauch oder Oberschenkel. |
Erwachsene |
Die Fachinformationen wurden am 10.08.2021 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Systemischer Lupus erythematodes (SLE), der nicht auf konventionelle Therapie anspricht |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Infektionen werden auch bei Kindern als häufigste Nebenwirkung berichtet.
Sehr häufig (>10 %): Bakterielle Infektionen (z.B. Bronchitis, Harnwegsinfekt), Diarrhoe, Übelkeit
Häufig (1-10 %): virale Gastroenteritis, Pharyngitis, Nasopharyngitis, virale Infektion der oberen Atemwege, Leukopenie, Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Anaphylaxie), Depression, Migräne, Reaktionen an der Injektionsstelle (nur s.c.), Schmerzen in den Extremitäten, infusions- oder injektionsbezogene systemische Reaktionen, Fieber
Gelegentlich (0,1-1 %): anaphylaktische Reaktion, Suizidverhalten, Suizidgedanken, Angioödem, Urtikaria, Hautausschlag
Selten (0,01-0,1 %): nicht-akute Überempfindlichkeitsreaktionen vom verzögerten Typ
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 27.03.2019 (erhöhtes Risiko für schwerwiegende psychiatrische Ereignisse (Depression, suizidale Gedanken, suizidales Verhalten oder Selbstverletzung)): Bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE), die in klinischen Studien zusätzlich zu ihrer Standardtherapie Belimumab erhalten hatten, wurde ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende psychiatrische Ereignisse beobachtet. Ärzte sollten vor der Verordnung das Risiko für Depressionen, Suizidgedanken, suizidales Verhalten oder Selbstverletzung unter Berücksichtigung der medizinischen Vorgeschichte und der aktuellen psychiatrischen Verfassung gründlich bewerten.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Lebendimpfstoffe | Erhöhtes Infektionsrisiko gegenüber der attenuierten Erreger bei gleichzeitiger Immunsuppression. | Kombination vermeiden. Die Patienten sollen, soweit möglich, vor Beginn der Behandlung mit den Biologika alle Impfungen nach den geltenden Impfempfehlungen erhalten. |
Allergenextrakte zur Hyposensibilisierung | Verringerte Wirkung der Hyposensibilisierung möglich. | Kombination vermeiden. Solange eine Immunsuppression anhält, sollte keine Hyposensibilisierung begonnen werden. |
Saccharomyces cerevisiae (boulardii) | In Einzelfällen: Fungämien und generalisierte Hefeinfektionen. | Kombination vermeiden. Patienten mit geschwächter Immunabwehr infolge immunsuppressiver Behandlung dürfen keine Arzneimittel mit Trockenhefe aus Saccharomyces cerevisiae (boulardii) erhalten. |
Immunmodulatoren, z.B. Ozanimod, Siponimod, Ocrelizumab | Gesteigerte immunsuppressive Wirkung. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis anpassen und Monitoring auf gesteigerte Infektneigung. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Selektive Immunsuppressiva | ||
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Orencia®
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L04AA24 | |
Soliris®
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L04AA25 | |
Afinitor®, Certican®, Votubia®; weiterer ATC-Code: L01XE10
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L04AA18 | |
Gilenya®
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L04AA27 | |
Arava®
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L04AA13 | |
Cellcept®, Myfenax®, Mowel®; Syn: MMF, Mycophenolat
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L04AA06 | |
Ultomiris®
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L04AA43 | |
Rapamune®
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L04AA10 | |
Aubagio®
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L04AA31 | |
Xeljanz®
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L04AA29 | |
Rinvoq®
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L04AA44 |
Tumornekrosefaktor alpha(TNF-alpha)-Inhibitoren | ||
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Humira®, Imraldi®, Halimatoz®, Hefiya®, Hulio®, Hyrimoz®, Idacio®, Amsparity®
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L04AB04 | |
Enbrel® , Benepali® , Erelzi®
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L04AB01 | |
Simponi®
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L04AB06 | |
Remicade®, Inflectra®, Remsima®, Zessly®, Flixabi®
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L04AB02 |
Interleukin-Inhibitoren | ||
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Kineret®
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L04AC03 | |
Simulect®
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L04AC02 | |
Ilaris®
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L04AC08 | |
Taltz®
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L04AC13 | |
Cosentyx®
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L04AC10 | |
RoActemra®
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L04AC07 | |
Stelara®
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L04AC05 |
Calcineurin-Inhibitoren | ||
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Sandimmun®, Immunosporin, Syn: CSA, Cyclosporin
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L04AD01 | |
Advagraf®, Prograf®, Modigraf®, Crilomus®, Envarsus®, Dailiport®, Tacni®, Tacpan®, Tacro-cell®
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L04AD02 |
Andere Immunsuppressiva | ||
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Imurek®, Zytrim®
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L04AX01 | |
Lantarel®, Metex®, Nordimet®, Trexject®; Syn: MTX; weitere ATC-Codes: M01CX01, L01BA01
|
L04AX03 |