Das Virustatikum Valganciclovir ist ein Nucleosid-Analogon, das die virale DNA-Polymerase und damit die Virusreplikation durch den Einbau falscher Bausteine und daraus folgendem Kettenabbruch hemmt. Die Substanz wirkt virustatisch auf Viren der Herpes-Familie, insbesondere auf das humane Cytomegalie-Virus.
BV= 40 - 60 %
T1/2= 2 - 5,5 h
Cl= ±0.30 l/h/kg (je nach Gewicht und Nierenfunktion)
Erwachsene: 900 mg oral (Valganciclovir) entspricht 5 mg/kg intravenös (Ganciclovir) je 2 x täglich. [SmPC Valcyte]
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Filmtabletten 450 mg
Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen 50 mg/ml
Allgemein
Valganciclovir ist in Form von Filmtabletten und Trockensaft jeweils als Valganciclovirhydrochlorid im Handel.
Allgemeiner Hinweis: Potenziell teratogen und karzinogen! Beim Umgang mit zerbrochenen Tabletten ist Vorsicht geboten. Direkter Kontakt von zerbrochenen oder zerdrückten Tabletten mit Haut oder Schleimhäuten ist zu vermeiden. Die Filmtabletten dürfen nicht zerbrochen oder zerdrückt werden. Wenn es dennoch zu einem solchen Kontakt kommt, ist die Berührungsstelle gründlich mit Wasser und Seife zu reinigen.
Orale Anwendung
Nach Einnahme von 900 mg Valganciclovir Lösung zum Einnehmen entspricht die systemische Verfügbarkeit von Ganciclovir derjenigen von 900 mg Valganciclovir Tabletten.
Präparate im Handel (Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke | Na-Gehalt | Problematische Hilfsstoffe |
Aroma |
Valcyte® Filmtabletten | Filmtabletten | 450 mgT0, M0 | - | - | - |
Valganciclovir HEXAL® | Filmtabletten | 450 mgT0, M0 | - | - | - |
Valcyte® Pulver | Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen | Rekonstituiert: 50 mg/ml (5,5 g Valganciclovirhydrochlorid in 12 g Pulver) |
0,188 mg/ml | Natriumbenzoat Saccharin Propylenglykol |
Tutti-frutti |
T0: nicht teilbar, M0: nicht mörserbar
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Prophylaxe Zytomegalievirus (CMV)-Infektion nach Organtransplantation |
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Behandlung einer angeborenen symptomatischen Zytomegalievirus (CMV) Infektion |
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Behandlung Zytomegalievirus (CMV) Infektion |
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Behandlung Epstein-Barr-Virus nach Lebertransplantation |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
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Geringere Inzidenz von Übelkeit, Obstipation und Abstoßung des Spenderorgans. Höhere Inzidenz für Infektion der oberen Atemwege, Erbrechen und Pyrexie. [Vaudry; kursiv = eventuell kein kausaler Zusammenhang zur Behandlung und Bezug auf einen Cross-Studien-Vergleich]
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen in pädiatrischen klinischen Studien waren Durchfall, Übelkeit, Neutropenie, Leukopenie und Anämie. Das Gesamtsicherheitsprofil bei Kindern und Jugendlichen nach Organtransplantation war mit demjenigen bei Erwachsenen vergleichbar. [SmPC Valcyte®]
Valganciclovir ist ein Prodrug von Ganciclovir, das nach oraler Anwendung rasch und umfassend zu Ganciclovir metabolisiert wird. Die für Ganciclovir bekannten Nebenwirkungen können daher auch bei der Anwendung von Valganciclovir erwartet werden. Deshalb sind Nebenwirkungen, welche bei Anwendung von i.v. oder oralem Ganciclovir (letztere Darreichungsform nicht mehr erhältlich) oder von Valganciclovir berichtet wurden, aufgezählt.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Erkrankungen des Immunsystems
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Psychiatrische Erkrankungen
Erkrankungen des Nervensystems
Augenerkrankungen
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Herzerkrankungen
Gefäßerkrankungen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Leber- und Gallenerkrankungen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Valganciclovir darf während der Stillzeit nicht angewendet werden.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kreatinin 2 x pro Woche bestimmen.
Ganciclovir oral kann NICHT 1:1 auf Valganciclovir oral umgestellt werden. Die Bioverfügbarkeit von Valganciclovir liegt ca. um Faktor 10 höher.
Potentiell karzinogen und teratogen.
Spiegelbestimmung bei Valganciclovir p.o., nur bei gestörter Nierenfunktion oder Unsicherheit bzgl. der Wirksamkeit oder der Nebenwirkungen:
T=1,5 (=Bergspiegel): 2,5-12,5 mg/l
T=0 (=Talspiegel): 0,2-1 mg/l
Kreuzhypersensitivität
Aufgrund der Ähnlichkeit der chemischen Struktur von Ganciclovir und der von Aciclovir und Penciclovir ist das Auftreten einer Kreuzallergie zwischen diesen Substanzen möglich.
Mutagenität, Teratogenität, Karzinogenität, Fertilität und Verhütung
In Tierstudien erwies sich Ganciclovir als mutagen, teratogen sowie karzinogen und beeinträchtigte die Fertilität. Valcyte ist daher beim Menschen als potenziell teratogen und karzinogen anzusehen und verursacht möglicherweise angeborene Fehlbildungen und Krebserkrankungen. Basierend auf klinischen und nicht klinischen Studien gilt es ferner als wahrscheinlich, dass Valcyte zu einer vorübergehenden oder dauerhaften Unterdrückung der Spermatogenese führt. Frauen im gebärfähigen Alter sollte geraten werden, während der Behandlung und für mindestens 30 Tage danach eine wirksame Empfängnisverhütung zu praktizieren. Männer sollten unter der Behandlung und noch mindestens 90 Tage danach Kondome zur Kontrazeption benutzen, es sei denn, bei ihrer Partnerin ist die Möglichkeit einer Schwangerschaft ausgeschlossen.
Myelosuppression
Unter Behandlung mit Valganciclovir (und Ganciclovir) wurden schwere Leukopenien, Neutropenien, Anämien, Thrombozytopenien, Panzytopenien, Knochenmarkversagen und aplastische Anämien beobachtet. Die Behandlung sollte nicht begonnen werden, wenn die absolute Neutrophilenzahl unter 500 Zellen/μl oder die Thrombozytenzahl unter 25.000/μl oder der Hämoglobinspiegel unter 8 g/dl liegt.
Wird die Prophylaxe länger als 100 Tage angewendet, sollte das mögliche Risiko zur Entwicklung einer Leukopenie und Neutropenie in Betracht gezogen werden.
Bei der Anwendung von Valganviclovir bei Patienten mit bestehender Zytopenie oder einer arzneimittelbedingten Zytopenie in der Anamnese sowie bei Patienten unter Strahlenbehandlung ist Vorsicht geboten.
Unterschiede in der Bioverfügbarkeit zu oral angewendetem Ganciclovir
Eine Umstellung von einer oralen Behandlung mit Ganciclovir auf Valganciclovir Filmtabletten ist nicht im Verhältnis von 1 : 1 möglich.
Nierenfunktionsstörung
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung sind Dosisanpassungen auf Basis der Kreatininclearance erforderlich. Bei Dialysepatienten sollten Valgancicloir Filmtabletten nicht angewendet werden.
Anwendung mit anderen Arzneimitteln
Bei Patienten unter Imipenem-Cilastatin und Ganciclovir wurden Krampfanfälle beobachtet. Valganciclovir darf nur dann gleichzeitig mit Imipenem-Cilastatin angewendet werden, wenn der Nutzen für den Patienten die möglichen Risiken überwiegt.
Bei Anwendung von Valcyte zusammen mit (a) Didanosin, (b) Arzneimitteln, die bekanntermaßen myelosuppressiv sind (z.B. Zidovudin), oder (c) Stoffen, die die Nierenfunktion beeinträchtigen, sind die Patienten engmaschig auf Anzeichen zusätzlicher toxischer Wirkungen zu überwachen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sowie bei Kindern und Jugendlichen kann eine verstärkte hämatologische Überwachung angezeigt sein, die mindestens bei jedem Besuch der Transplantationsklinik vorgenommen werden sollte.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Clofarabin
Verstärkte Toxizität von Clofarabin. Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen. [Ref.]
Cladribin
Verringerter therapeutischer Effekt von Cladribin. Gleichzeitige Anwendung vermeiden. [Ref.]
Imipenem/Cilastatin
Erhöhtes Risiko für generalisierte Krampfanfälle. Erhöhte Toxizität von Imipenem. Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen. [Ref.]
Tenofovirdisoproxil
Verstärkte Nierentoxizität. Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen. [Ref.]
Reverse-Transkriptase-Hemmer, nukleosidisch (HIV)
Verstärkte Toxizität (vor allem Hämatotoxizität). Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen. [Ref.]
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Nukleoside und Nukleotide, exkl. Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Acic®, Wariviron®, Zovirax®
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J05AB01 | |
Vistide®
|
J05AB12 | |
Cymeven®
|
J05AB06 | |
Veklury®
|
J05AB16 | |
Valtrex®
|
J05AB11 |
Phosphonsäure-Derivate | ||
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Foscavir®
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J05AD01 |
Proteasehemmer | ||
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Reyataz®
|
J05AE08 | |
Norvir®
|
J05AE03 |
Nukleosidale und nukleotidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Ziagen®
|
J05AF06 | |
Emtriva®
|
J05AF09 | |
Baraclude®
|
J05AF10 | |
Epivir®, Zeffix®
|
J05AF05 | |
Viread®
|
J05AF07 | |
Retrovir®
|
J05AF01 |
Nicht-Nukleosidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Intelence®
|
J05AG04 | |
Viramune®
|
J05AG01 |
Neuraminidasehemmer | ||
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Tamiflu®
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J05AH02 | |
Relenza®, Dectova®
|
J05AH01 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von HIV Infektionen, Kombinationen | ||
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J05AR20 | ||
Triumeq®
|
J05AR13 | |
Dovato®
|
J05AR25 | |
J05AR18 | ||
J05AR19 | ||
Truvada®
|
J05AR03 | |
J05AR09 | ||
Kaletra®; Syn.: LPV
|
J05AR10 |
Andere antivirale Mittel | ||
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Tivicay®
|
J05AX12 | |
Isentress®
|
J05AX08 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis C Infektionen | ||
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Maviret®
|
J05AP57 | |
Harvoni®
|
J05AP51 | |
Sovaldi®
|
J05AP08 | |
Epclusa®
|
J05AP55 |
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