Surfactant ist eine grenzflächenaktive Substanz (Tensid), die vorwiegend aus Phospholipiden und spezifischen Proteinen besteht, durch Pneumozyten Typ II in der Lunge produziert und auf die Oberfläche der Alveolen sezerniert wird. Durch die Reduktion der Oberflächenspannung der Alveolen wird deren Kollabieren am Ende der Expirationsphase verhindert und ein adäquater Gasaustausch möglich.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Phospholipidfraktion aus der Schweinelunge 80 mg/mL (120 mg, 240 mg pro Ampulle)
Phospholipidfraktion aus der Rinderlunge 45 mg/mL (54 mg, 108 mg pro Ampulle)
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Phospholipidfraktion | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweise |
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Curosurf® | Suspension | porcines Surfactant: 80 mg/mL | endotracheopulmonal | natriumfrei | - | Vor Gebrauch auf Raumtemperatur erwärmen und zur Homogenisierung leicht umschwenken. Entnahme mittels steriler Kanüle. Details siehe Fachinformation. |
Alveofact® | Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Suspension | bovines Surfactant: 45 mg/mL | endotracheopulmonal | natriumfrei | - | Vor Gebrauch Rekonstitution gemäß Fachinformation. |
„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 14.02.2022 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Atemnotsyndrom (RDS) |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Gelegentlich (0,1 - 1 %): Sepsis, intrakranielle Blutungen, Pneumothorax
Selten (0,01 - 0,1 %): Bradykardie, Hypotonie, bronchopulmonale Dysplasie, pulmonale Blutungen, erniedrigte Sauerstoffsättigung
Häufigkeit nicht bekannt: Hyperoxie, neonatale Zyanose, Apnoe, abnormes Elektroenzephalogramm, Komplikation bei endotrachealer Intubation (einschließlich endotrachealer Reflux)
Pneumonie und Sepsis, da es die Phagozytose der Fettemulsion durch Makrophagen und Leukozyten nachteilig beeinflussen kann.
Vor Beginn der Behandlung sollte eine Stabilisierung der Vitalfunktionen des Frühgeborenen erreicht sein. Für die optimale Wirkung sind die Korrekturen von Azidose, Hypotonie, Anämie, Hypoglykämie und Hypothermie empfohlen.
Das Absaugen der Trachealsekrete vor der Verabreichung verringert die Wahrscheinlichkeit für Verstopfungen der Trachealsonde mit Schleim.
Die mechanische Beatmung soll nach der Verabreichung (vorzugsweise) unter kontinuierlicher transkutaner pO2-Messung fortgesetzt werden. Während der Behandlung ist eine engmaschige Überwachung der arteriellen Blutgase, der inspiratorischen Sauerstofffraktion (FiO2) und des Beatmungsdrucks erforderlich. Die Verbesserung der Sauerstoffsättigung tritt innerhalb von Minuten ein und erfordert die Anpassung (Reduktion) der Sauerstoffkonzentration in der Beatmungsluft und des maschinellen inspiratorischen Beatmungsdrucks, um einer Hyperoxie, Überdehnung der Lungen und einem fatalen pulmonalen Air-Leak-Syndrom vorzubeugen. Bei Beatmung mit hohen Frequenzen (>60/min und Ausatmungszeit <0,6 s) muss auf eine ausreichend lange Ausatmungsdauer geachtet werden. Um einer Hyperoxie und Augenerkrankungen beim Frühgeborenen vorzubeugen, darf der arterielle Sauerstoffdruck die gewünschten Werte nicht überschreiten; bei Bedarf soll die Sauerstoffkonzentration der Beatmungsluft angepasst werden.
Die Verabreichung sollte unterbrochen werden bei: Bradykardie, Hypotonie, verminderter Sauerstoffsättigung, Reflux oder schwerer Apnoe
Während der ersten 6 Stunden nach der Verabreichung sollte das Absaugen der Trachealsekrete so weit wie möglich vermieden werden.
Bei unzureichendem Ansprechen auf die Behandlung oder einem schnellen Rückfall ist es ratsam, an die Möglichkeit anderer Komplikationen der Unreife zu denken, wie ein offener Ductus arteriosus botalli oder andere Lungenerkrankungen wie Pneumonie. Bei den frühesten Anzeichen einer Infektion sollte das Kind sofort eine geeignete Antibiotikumtherapie erhalten.
Neugeborene nach länger zurückliegendem Blasensprung der Mutter (>3 Wochen) haben möglicherweise eine pulmonale Hypoplasie, die nicht optimal auf exogenes Surfactant anspricht.
Da dieser Wirkstoff nur in der Pädiatrie Anwendung findet, gibt es keine allgemeingültigen Hinweise.
Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums führte zu keiner klinisch relevanten Interaktion.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Atemstimulanzien | ||
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Dopram®
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R07AB01 |
Andere Mittel für den Respirationstrakt | ||
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Kalydeco®
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R07AX02 | |
Kaftrio®
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R07AX32 | |
Orkambi®
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R07AX30 | |
Symkevi®
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R07AX31 |