Normales Immunglobulin vom Menschen enthält vorwiegend Immunglobulin G (IgG) mit einem breiten Spektrum an Antikörpern gegen infektiöse Erreger. Eine adäquate Dosierung dieses Arzneimittels kann unphysiologisch niedrige Immunglobulin-G-Spiegel in den Normbereich anheben und so gegen Infektionen helfen. Der Wirkmechanismus von Immunglobulinen bei anderen Indikationen als der Substitutionstherapie ist nicht vollständig aufgeklärt, schließt aber immunmodulatorische Effekte mit ein. Es ist davon auszugehen, dass die pharmakodynamischen Eigenschaften bei Kindern und Jugendlichen dieselben sind, wie bei Erwachsenen.
Immunglobuline intravenös normal (IgG) ist nach intravenöser Applikation sofort und vollständig im Kreislauf des Patienten bioverfügbar. Es verteilt sich relativ schnell zwischen Plasma und extravaskulärer Flüssigkeit. Die Metabolisierung erfolgt in den Zellen des retikuloendothelialen Systems. Ausgewählte pharmakokinetische Parameter [SmPC]:
≤12 Jahre | 13-17 Jahre | |
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T½ (Tage) | 41,3 | 45,1 |
Cmax (g/l) | 4,44 | 4,43 |
Nur nach Rücksprache mit einem Immunologen/Hämatologen/Neurologe.
Die genaue Zusammensetzung der IgG-Subklassen ist je nach Präparat unterschiedlich. Auch die Menge an IgA unterscheidet sich zwischen den Präparaten.
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Pulver und Lösungsmittel zur Infusion 50 mg/ml, 100 mg/ml
Infusionslösung 50 mg/ml, 100 mg/ml
Parenterale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform |
Stärke | Verteilung der IgG-Subklassen | Maximaler IgA-Gehalt | Problematische Hilfsstoffe | Zulassung |
Gammagard S/D* | Infusionslösung | 50 mg/ml 100 mg/ml |
IgG1 ≥ 56,9 % IgG2 ≥ 16,0 % IgG3 ≥ 3,3 % IgG4 ≥ 0,3 % |
≤3 Mikrogramm/ml | Glucose | ab 0 Jahren |
Kiovig* | Infusionslösung | 50 mg/ml 100 mg/ml |
IgG1 ≥ 56,9 % IgG2 ≥ 26,6 % IgG3 ≥ 3,4 % IgG4 ≥ 1,7 % |
140 Mikrogramm/ ml |
- | ab 0 Jahren |
Privigen* | Infusionslösung | 50 mg/ml 100 mg/ml |
IgG1 69 % IgG2 26 % IgG3 3 % IgG4 2 % |
25 Mikrogramm/ ml |
- | ab 0 Jahren |
Octagam** | Infusionslösung | 50 mg/ml 100 mg/ml |
IgG1 ca. 60 % IgG2 ca. 32 % IgG3 ca. 7 % IgG4 ca. 1 % |
400 Mikrogramm/ml | Maltose | ab 0 Jahren |
Pentaglobin** | Infusionslösung | 50 mg/ml 100 mg/ml |
IgG1 ca. 63 % IgG2 ca. 26 % IgG3 ca. 4% IgG4 ca. 7 % |
6 mg/ml | Glucose (25 mg/ml) | ab 0 Jahren |
Flebogamma DIF*** | Infusionslösung | 100 mg/ml | IgG1 66,6 % IgG2 27,9 % IgG3 3,0 % IgG4 2,5 % |
100 Mikrogramm/ ml |
Sorbitol | ab 2 Jahren |
*Nicht über 25 °C lagern. Nicht einfrieren.
**Bei 2 °C bis 8 °C (Kühlschrank) lagern. Nicht einfrieren.
***Nicht über 30 °C lagern. Nicht einfrieren.
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Primäre Immunmangelkrankheiten (PID) |
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Sekundäre Immundefekte (SID), Hypogammaglobulinämie nach allogener Knochenmarktransplantation |
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Guillain-Barré-Syndrom, Agamma-, Hypogammaglobulinämie und sonstige Dysimmunoglobulinämien, Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis |
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Primäre Immunthrombozytopenie |
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Kawasaki-Syndrom |
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Hyperbilirubinämie verursacht durch Blutgruppeninkompatibilität |
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Multifokale motorische Neuropathie (MMN), Chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) |
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Juvenile Dermatomyositis (JDM) |
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Kongenitales AIDS |
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Vaskulitis |
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Abstoßung nach Nierentransplantation |
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AB0 inkompatible Nierentransplantation |
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Myasthenia Gravis (autoimmun) |
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Fälle akuter Niereninsuffizienz wurden bei Patienten mit IgG-Therapie gemeldet. Bei einer beeinträchtigten Nierenfunktion sollte ein Therapieabbruch erwogen werden.
Bei Kindern mit Risiko für Nierenversagen sollte die Infusionsrate 4,8 ml/kg/Stunde nicht überschreiten.
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Bei der Verabreichung intravenöser Immunoglobuline treten selten Nebenwirkungen auf. Berichtet wurden: Fieber, Gelenkbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Infusionsreaktionen und Exanthem. Anaphylaktische Reaktionen sind selten und treten vor allem bei Patienten mit IgA-Mangel oder Antikörpern gegen IgA auf.
Bei Säuglingen und Kleinkindern mit (noch nicht diagnostizierter) Fruktoseintoleranz kann der Hilfsstoff Sorbitol zu einer gelegentlich fatal verlaufenden Reaktion führen. Einige Blutzuckermessgeräte interpretieren den Hilfsstoff Maltose fälschlicherweise als Glukose.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Nebenwirkungen lassen sich oft durch eine Verlangsamung der Infusionsgeschwindigkeit vorbeugen. Bei IgA-Antikörpern sollte ein Immunologe konsultiert werden.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Virus-Lebendimpfstoffe | verminderte Wirkung des Impfstoffs | Nach Verabreichung von Immunglobulin G, sollte ein Zeitraum von 3 Monaten verstreichen, bevor eine Impfung mit einem Virus-Lebendimpfstoff erfolgt. Bei Masern kann dieser Zeitraum bis zu 1 Jahr andauern. Deshalb sollte bei Patienten, die eine Masernimpfung erhalten haben, der Antikörperspiegel überprüft werden. |
Schleifendiuretika (Furosemid, Torasemid) | erhöhtes Risiko für Blutviskosität-assoziierte Nebenwirkungen | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, sollen die Immunglobuline mit einer möglichst langsamen Infusionsgeschwindigkeit und bei hoher Dosis (z. B. 1-2 g/kg KG) über mehrere Tage verabreicht werden. Auf die Nierenfunktion und eine mögliche Dehydratation soll geachtet werden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Immunglobuline, normal human | ||
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Beriglobin®, Cutaquig®, Cuvitru®, Gammanorm®, Gammaquin®, Hizentra®, HyQvia®
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J06BA01 |
Spezifische Immunglobuline | ||
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Synagis®
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J06BB16 |
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