Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Levothyroxin

Wirkstoff
Levothyroxin
Handelsname
Euthyrox®, Eferox®; Syn.: L-Thyroxin, Tetrajodthyronin, T4
ATC-Code
H03AA01

Pharmakodynamik

Das synthetische Levothyroxin ist in seiner Wirkung mit dem von der Schilddrüse vorwiegend gebildeten natürlich vorkommenden Schilddrüsenhormon identisch. Der Körper kann nicht zwischen endogen gebildetem und exogenem Levothyroxin unterscheiden. Nach partieller Umwandlung zu Triiodthyronin (T3), besonders in Leber und Niere, und Übertritt in die Körperzellen werden durch Aktivierung der T3-Rezeptoren die charakteristischen Schilddrüsenhormonwirkungen auf Entwicklung, Wachstum und Stoffwechsel beobachtet. [Ref.]

Pharmakokinetik bei Kindern

Die Resorption nach oraler Anwendung ist variabel und unvollständig: 50-80%, vor allem bei Einnahme gemeinsam mit Nahrung. Die intravenöse Dosis ist somit entsprechend niedriger zu wählen.

 

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Hypothyreose
    • oral
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
    • intravenös
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label

  • Kongenitale Hypothyreose
    • oral
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
  • Begleittherapie bei thyreostatischer Behandlung einer Hyperthyreose
    • oral
      • ≥1 Jahr bis <18 Jahre: unklar

  • Juveniles Myxödem
    • oral
      • ≥1 Jahr bis <18 Jahre: off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral

Die individuelle Tagesdosis sollte durch labordiagnostische und klinische Untersuchungen ermittelt werden. Eine Therapie mit Schilddrüsenhormonen sollte mit niedriger Dosierung begonnen werden und kontinuierlich alle 2 bis 4 Wochen bis zur vollen Erhaltungsdosis gesteigert werden. Die gesamte Tagesdosis kann auf einmal verabreicht werden. [Ref.]

Schilddrüsenhormonsubstitution bei Hypothyreose

Bei Neugeborenen und Kindern mit angeborener Hypothyreose, die eine rasche Substitution erfordert, wird eine Anfangsdosis von 10 bis 15 µg/kg Körpergewicht pro Tag für die ersten 3 Monate empfohlen. [Ref.]

Kinder: Initial 12,5-50 µg/Tag, Erhaltungsdosis: 100-150 µg/m² Körperoberfläche [Ref.]

Erwachsene und Kinder über 12 Jahre: Initial: 25-100 µg/Tag, Erhaltung: 100-200 µg/Tag [Ref.]

Begleittherapie bei thyreostatischer Behandlung einer Hyperthyreose

Kinder über 12 Jahre und Erwachsene: 50-100 µg/Tag [Ref.]

Nichttoxische diffuse Struma oder Struma lymphomatosa Hashimoto (Hashimoto-thyreoiditis)

Kinder über 12 Jahre und Erwachsene: 50 – 200 μg/Tag

Schilddrüsensuppressionstest

 Dosierung: [Ref.]

 

4. Woche vor Test

3. Woche vor Test

2. Woche vor Test

In der Woche vor Test

200 µg - - 1 Tabl./Tag 1 Tabl./Tag
100 µg - - 2 Tabl./Tag 2 Tabl./Tag
150 µg (½ Tabl./Tag) (½ Tabl./Tag) 1 Tabl./Tag 1 Tabl./Tag

Therapie der benignen Struma mit euthyreoter Funktionslage und Prophylaxe einer Rezidivstruma nach Resektion einer Struma mit euthyreoter Funktionslage, abhängig vom postoperativen Hormonstatus

Kinder über 12 Jahre und Erwachsene: 75-200 µg/Tag [Ref.]

Suppressionstherapie bei Schilddrüsenmalignom und nach Thyreoidektomie wegen Schilddrüsenmalignom

Kinder über 12 Jahre und Erwachsene: 150-300 µg/Tag [Ref.]

Intravenös

Die individuelle Tagesdosis sollte durch labordiagnostische und klinische Untersuchungen ermittelt werden. [Ref.]

Notfalltherapie des hypothyreoten Komas (Myxödemkoma)

  • Initial: 500 µg
  • Ab dem zweiten Tag bis zum Ende des Komas: 100 µg/Tag
  • Bei Frühgeborenen mit einem niedrigen Geburtsgewicht ist, aufgrund der nicht ausgereiften Nebennierenfunktion, zu Beginn der Levothyroxin-Therapie äußerste Vorsicht geboten, da es zu einem Kreislaufkollaps kommen kann. [Ref.]

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Präparate im Handel

Lösung zum Einnehmen 20 µg/ml
Tropfen 100 µg/ml 
Tabletten 25 µg, 50 µg, 75 µg, 88 µg, 100 µg, 112 µg, 125 µg, 137 µg, 150 µg, 175 µg, 200 µg
Injektions- oder Infusionslösung 100 µg/ml 

Orale Anwendung

  • Patienten, die von der Lösung zum Einnehmen auf die Tablettenformulierung oder andersherum umgestellt werden, sollten engmaschig überwacht werden. [Ref.]
  • Zusätzlich zu den Levothyroxin-Monopräparaten sind diverse Kombinationspräparate mit Kaliumiodid oder Liothyronin (Triiodthyronin, T3) erhältlich.

Tropfen/Lösung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke Problematische
Hilfsstoffe

Eferox®

Lösung zum Einnehmen

100 µg/5 ml

Methyl-4-hydroxybenzoat

L-Thyrox Henning® 

Tropfen

100 µg/ml 1 Tropfen = 5 µg (Senkrechttropfer!
Nur bei senkrecht gehaltener Flasche 1 Tropfen = 5 µg Levothyroxin-Natrium)

Propylenglykol

 

Tabletten

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke

Euthyrox®

Tabletten

25 µg T2, S, M
50 µg T2, S, M
75 µg T2, S, M
88 µg T2, S
100 µg T2, S, M
112 µg T2, S
125 µg T2, S, M
137 µg T2, S
150 µg T2, S, M
175 µg T2, S, M
200 µg T2, S, M

Eferox®

Tabletten

25 µg T2, S, M
50 µg T2, S, M
75 µg T2, S, M
100 µg T2, S, M
125 µg T2, S, M
150 µg T2, S, M
175 µg T2, S
200 µg T2, S

L-Thyrox Henning®

Tabletten

25 µg T2, S, M
50 µg T2, S, M
75 µg T2, S, M
100 µg T2, S, M
125 µg T2, S, M
150 µg T2, S, M
175 µg T2, S, M
200 µg T2, S, M

Parenterale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke         Anwendungshinweis

L-Thyrox Henning® inject

Trockensubstanz mit Lösungsmittel

500 µg/5 ml

Pulver mit 5 ml Wasser für Injektionszwecke Pulver (500 µg) vollständig auflösen. Verdünnung mit isotonischer NaCl-Lösung möglich.

 

  • Applikation i.v. über 2–3 Minuten oder als Kurzinfusion nach Verdünnung mit isotonischer NaCl-Lösung über 30–60 Minuten
  • Wirkungseintritt auch bei intravenöser Gaber erst verzögert nach einigen Stunden zu erwarten
  • Bei Frühgeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht ist zu Beginn der Therapie äußerste Vorsicht geboten (Kreislaufkollaps)

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

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Dosierungsempfehlungen

Hypothyreose
  • Oral
    • 0 Monate bis 6 Monate
      • 6 - 10 microg./kg/Tag in 1 Dosis
      • Anwendungshinweis:

        Levothyroxin kann morgens oder abends sowie mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, jedoch täglich auf dieselbe Weise.

      • Die Dosierung muss danach auf Basis des TSH-Wertes titriert werden: Einen niedrigen normalen TSH-Wert und einen hohen normalen FT4-Wert anstreben.
        Wenn die Hypothyreose bereits länger besteht, muss die Initialdosis niedriger sein als die gewünschte Erhaltungsdosis (50%), um Nebenwirkungen vorzubeugen.

    • 6 Monate bis 1 Jahr
      • 5 - 8 microg./kg/Tag in 1 Dosis
      • Anwendungshinweis:

        Levothyroxin kann morgens oder abends und mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, jedoch täglich auf dieselbe Weise.

      • Die Dosierung muss danach auf Basis des TSH-Wertes titriert werden: Einen niedrigen normalen TSH-Wert und einen hohen normalen FT4-Wert anstreben.
        Wenn die Hypothyreose bereits länger besteht, muss die Initialdosis niedriger sein als die gewünschte Erhaltungsdosis (50%), um Nebenwirkungen vorzubeugen.

    • 1 Jahr bis 5 Jahre
      • 4 - 6 microg./kg/Tag in 1 Dosis
      • Anwendungshinweis:

        Levothyroxin kann morgens oder abends und mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, jedoch täglich auf dieselbe Weise.

      • Die Dosierung muss danach auf Basis des TSH-Wertes titriert werden: Einen niedrigen normalen TSH-Wert und einen hohen normalen FT4-Wert anstreben.
        Wenn die Hypothyreose bereits länger besteht, muss die Initialdosis niedriger sein als die gewünschte Erhaltungsdosis (50%), um Nebenwirkungen vorzubeugen.

    • 5 Jahre bis 12 Jahre
      • 3 - 5 microg./kg/Tag in 1 Dosis
      • Anwendungshinweis:

        Levothyroxin kann morgens oder abends und mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, jedoch täglich auf dieselbe Weise.

      • Die Dosierung muss danach auf Basis des TSH-Wertes titriert werden: Einen niedrigen normalen TSH-Wert und einen hohen normalen FT4-Wert anstreben.
        Wenn die Hypothyreose bereits länger besteht, muss die Initialdosis niedriger sein als die gewünschte Erhaltungsdosis (50%), um Nebenwirkungen vorzubeugen.

    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      • 2 - 3 microg./kg/Tag in 1 Dosis
      • Anwendungshinweis:

        Levothyroxin kann morgens oder abends und mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, jedoch täglich auf dieselbe Weise.

      • Die Dosierung muss danach auf Basis des TSH-Wertes titriert werden: Einen niedrigen normalen TSH-Wert und einen hohen normalen FT4-Wert anstreben.
        Wenn die Hypothyreose bereits länger besteht, muss die Initialdosis niedriger sein als die gewünschte Erhaltungsdosis (50%), um Nebenwirkungen vorzubeugen.

  • Intravenös
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      • Nur wenn eine orale Anwendung nicht möglich ist. Die intravenöse Dosis wird nach Rücksprache mit dem Kinderarzt mit Fachgebiet Endokrinologie auf Basis der oralen Dosis bestimmt.
        Die intravenöse Dosis ist niedriger als die orale Dosis, da die Absorption nach oraler Verabreichung variieren und unvollständig sein kann.
        off-label

Kongenitale Hypothyreose
  • Oral
    • 0 Jahre bis 1 Jahr
      • Initialdosis: 10 microg./kg/Tag in 1 Dosis , Induktionsphase zur Erzielung der Normalisierung der FT4- und TSH-Werte. Bei schwerer Hypothyreodie (FT4 <8 pmol/l) wird einmalig nach 12 Stunden die Initialdosis wiederholt.
      • Erhaltungsdosis: 5 - 8 microg./kg/Tag in 1 Dosis
      • Anwendungshinweis:

        Levothyroxin kann morgens oder abends und mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, jedoch täglich auf dieselbe Weise.

      • Die Anpassung der Dosis erfolgt um ca. 1 microg./kg/Tag, aufgerundet auf die nächste verfügbare Einheit von ± 6,25 microg. (eine Vierteltablette von 25 microg.).
        Die Dosierung muss danach auf Basis der TSH- und FT4-Werte titriert werden.
        Angestrebte Werte:
        Induktionsphase: FT4: 25–35 pmol/L; TSH 0,4–4,0
        Erhaltungstherapie: FT4: im Referenzbereich, TSH 0,4–4,0

    • 1 Jahr bis 5 Jahre
      • Initialdosis: 10 microg./kg/Tag in 1 Dosis , Induktionsphase zur Erzielung der Normalisierung der FT4- und TSH-Werte. Bei schwerer Hypothyreose (FT4 <8 pmol/l) wird einmalig nach 12 Stunden die Initialdosis wiederholt.
      • Erhaltungsdosis: 5 - 6 microg./kg/Tag in 1 Dosis
      • Anwendungshinweis:

        Levothyroxin kann morgens oder abends und mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, jedoch täglich auf dieselbe Weise.

      • Die Anpassung der Dosis erfolgt um ca. 1 microg./kg/Tag, aufgerundet auf die nächste verfügbare Einheit von ± 6,25 microg. (eine Vierteltablette von 25 microg.).
        Die Dosierung muss danach auf Basis der TSH- und FT4-Werte titriert werden.
        Angestrebte Werte:
        Induktionsphase: FT4: 25–35 pmol/L; TSH 0,4–4,0
        Erhaltungstherapie: FT4: im Referenzbereich, TSH 0,4–4,0

    • 5 Jahre bis 12 Jahre
      • Initialdosis: 10 microg./kg/Tag in 1 Dosis , Induktionsphase zur Erzielung der Normalisierung der FT4- und TSH-Werte. Bei schwerer Hypothyreodie (FT4 <8 pmol/l) wird einmalig nach 12 Stunden die Initialdosis wiederholt.
      • Erhaltungsdosis: 3 - 5 microg./kg/Tag in 1 Dosis
      • Anwendungshinweis:

        Levothyroxin kann morgens oder abends und mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, jedoch täglich auf dieselbe Weise.

      • Die Anpassung der Dosis erfolgt um ca. 1 microg./kg/Tag, aufgerundet auf die nächste verfügbare Einheit von ± 6,25 microg. (eine Vierteltablette von 25 microg.).
        Die Dosierung muss danach auf Basis der TSH- und FT4-Werte titriert werden.
        Angestrebte Werte:
        Induktionsphase: FT4: 25–35 pmol/L; TSH 0,4–4,0
        Erhaltungstherapie: FT4: im Referenzbereich, TSH 0,4–4,0

    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      • Initialdosis: 10 microg./kg/Tag in 1 Dosis , Induktionsphase zur Erzielung der Normalisierung der FT4- und TSH-Werte. Bei schwerer Hypothyreose (FT4 <8 pmol/l) wird einmalig nach 12 Stunden die Initialdosis wiederholt.
      • Erhaltungsdosis: 2 - 4 microg./kg/Tag in 1 Dosis
      • Anwendungshinweis:

        Levothyroxin kann morgens oder abends und mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, jedoch täglich auf dieselbe Weise.

      • Die Anpassung der Dosis erfolgt um ca. 1 microg./kg/Tag, aufgerundet auf die nächste verfügbare Einheit von ± 6,25 microg. (eine Vierteltablette von 25 microg.).
        Die Dosierung muss danach auf Basis der TSH- und FT4-Werte titriert werden.
        Angestrebte Werte:
        Induktionsphase: FT4: 25–35 pmol/L; TSH 0,4–4,0
        Erhaltungstherapie: FT4: im Referenzbereich, TSH 0,4–4,0

Begleittherapie bei thyreostatischer Behandlung einer Hyperthyreose
  • Oral
    • 1 Jahr bis 5 Jahre
      • 25 microg./Tag in 1 Dosis
      • Bei TSH >4 mU/L Dosis erhöhen.

    • 5 Jahre bis 12 Jahre
      • 50 microg./Tag in 1 Dosis
      • Bei TSH >4 mU/L Dosis erhöhen.

    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      • 75 microg./Tag in 1 Dosis
      • Bei TSH >4 mU/L Dosis erhöhen.

Juveniles Myxödem
  • Oral
    • ≥ 1 Jahr
      [3]
      • Initialdosis: 2,5 - 5 microg./kg/Tag in 1 Dosis   Erhaltungsdosis: Initialdosis (Tagesdosis) alle 2–4 Wochen um 50 microg. bis zur maximalen Dosis erhöhen, bei der keine Nebenwirkungen auftreten.
      • off-label

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

In sehr seltenen Fällen (0,01-0,1%) kann es insbesondere bei Kindern zu einem Pseudotumor cerebri kommen [SmPC Eferox].
Bei Kindern können zu hohe T4-Dosen über längere Zeiträume zu Störungen der Knochenreifung führen. Kraniostenose bei Säuglingen und vorzeitiger Epiphysenschluss bei Kindern (bei sehr hohen Dosen).

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

  • Kardiale Wirkungen: Tachykardie, Herzrhythmusstörungen
  • Unruhe, Nervosität, Tremor, Schlaflosigkeit, Gewichtsverlust, verstärktes Schwitzen [Ref.]
  • Bei schneller Dosissteigerung und Überdosierung können Symptome einer Hyperthyreose auftreten [Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Nebenwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

  • unbehandelte Hyperthyreose
  • unbehandelte adrenaler Insuffizienz
  • unbehandelte hypophysäre Insuffizienz (sofern diese eine therapiebedürftige adrenale Insuffizienz zur Folge hat)
  • akuter Myokardinfarkt
  • akute Myokarditis
  • akute Pankarditis
  • Eine Kombinationstherapie mit Levothyroxin und Thyreostatika bei Hyperthyreose ist während der Schwangerschaft nicht angezeigt

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Anzeichen einer Überdosierung: Nervosität, Schlaflosigkeit, Tremor, Tachykardie, Schwitzen, Erbrechen, Fieber, Gewichtsverlust und Pseudotumor cerebri.

Johannisbrotkernmehl und Soja binden Schilddrüsenhormon. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.

Bei Kindern ist auf eine eventuell auftretende Epiphysiolysis des Femurkopfes zu achten. Die hämodynamischen Parameter sind zu überwachen, wenn eine Behandlung mit Levothyroxin bei Frühgeborenen mit einem niedrigen Geburtsgewicht begonnen wird, da es aufgrund der nicht ausgereiften Nebennierenfunktion zu einem Kreislaufkollaps kommen kann.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Vor Beginn einer Schilddrüsenhormontherapie oder Durchführung eines Schilddrüsensuppressionstests sind folgende Krankheiten oder medizinische Konstellationen auszuschließen bzw. zu behandeln:
    • koronare Insuffizienz
    • Bluthochdruck
    • Hypophyseninsuffizienz
    • Nebennierenrindeninsuffizienz
    • Eine Schilddrüsenautonomie sollte ebenfalls vor Behandlungsbeginn mit Schilddrüsenhormonen ausgeschlossen oder behandelt sein.
  • Bei Herzinsuffizienz, tachykarden Herzrhythmusstörungen, Myokarditis mit nicht akutem Verlauf, lange bestehender Hypothyreose oder bei Patienten, die bereits einen Myokardinfarkt erlitten haben, ist auch eine leichtere medikamentös induzierte hyperthyreote Funktionslage unbedingt zu vermeiden. Empfohlen wird eine häufigere Kontrolle der Schilddrüsenhormonparameter, eine niedrige Initialdosis und ein langsames Auftitrieren der Dosis.
  • Bei sekundärer Hypothyreose muss geklärt werden, ob gleichzeitig eine Nebennierenrindenfunktionsstörung vorliegt. Ist dies der Fall, so muss zunächst eine angemessene Ersatzbehandlung durchgeführt werden (Hydrocortison), um einer akuten Nebenniereninsuffizienz vorzubeugen (ansonsten Gefahr einer Addison-Krise).
  • Vorsicht bei Patienten mit Epilepsie in der Anamnese.
  • Bei der Einleitung einer Therapie mit Levothyroxin wird bei Patienten mit Risiko für psychotische Störungen empfohlen, mit einer niedrigen Dosis von Levothyroxin zu starten und diese Dosis bei Beginn der Therapie nur langsam zu erhöhen. Eine Überwachung des Patienten ist angezeigt. Sollten Anzeichen für psychotische Störungen auftreten, ist eine Anpassung der Dosis von Levothyroxin in Betracht zu ziehen.
  • Bei Verdacht auf eine Autonomie der Schilddrüse wird empfohlen, einen TRH-Test oder ein Suppressionsszintigramm durchzuführen.
  • Bei Umstellung auf ein anderes Levothyroxin-haltiges Präparat ist während der Übergangszeit eine engmaschige Überwachung einschließlich klinischer und biologischer Parameter erforderlich. Eine Dosisanpassung kann erforderlich sein.
  • Bei Diabetes mellitus ist der Blutzuckerspiegel in der Initialphase der Behandlung mit Schilddrüsenhormonpräparaten in kürzeren Abständen zu kontrollieren.
  • Bei mangelhafter Konversion von T4 in T3 (z. B. bei Lebererkrankungen) sollten T3-haltige Präparate angewendet werden.

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Wechselwirkungen

  • Natriumiodid: Verringerte Aufnahme und Abschwächung der Wirksamkeit von Natriumiodid möglich [Ref.]
  • Carbamazepin, Phenytoin, Rifampin, Ritonavir: Verringerung der Serum-Konzentrationen von Levothyroxin möglich [Ref.]
  • Polyvalente Kationen: Verringerte Resorption bei gleichzeitige Einnahme von Calcium-, Eisen- und Aluminiumionen. Diese Wechselwirkung scheint nicht bei Magnesium aufzutreten. [Ref.]
  • Nahrung: Insbesondere Milchprodukte (Calcium), Johannisbrotkernmehl und Soja binden das Schilddrüsenhormon. Die Einnahme sollte nach Möglichkeit mindestens 30 min vor dem Frühstück erfolgen. Eine Einnahme mit den Mahlzeiten oder am Abend ist möglich, jedoch sollte die Einnahme jeden Tag unter identischen Bedingungen erfolgen.

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

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Referenzen

  1. Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-Formularium voor Kinderen [Arzneimittel-Formularium für Kinder], 2007
  2. Noordam C et al, Werkboek Kinderendocrinologie [Arbeitsbuch Kinderendokrinologie], digitale Veröffentlichung auf www.nvk.nl (nur für Mitglieder), 2010
  3. Aspen Pharma Trading Limited, SmPC Eltroxin (RVG 08451) 24-03-2017, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  4. Aristo Pharma, SmPC Eferox® 25/50/85/100/125/150 Mikrogramm, Tabletten, 11/2016
  5. Merck Serono, SmPC Euthyrox® 25/50/75/88/100/112/125/137/150/175/200 Mikrogramm Tabletten, 10/2017
  6. Sanofi-Aventis, SmPC L-Thyroxin Henning® 25/50/75/100/125/150/175/200 Tabletten, 09/2017
  7. Aristo Pharma, SmPC Eferox® Lösung zum Einnehmen (88487.00.00), 11/2017
  8. Aristo Pharma, SmPC Eferox® 175/200, Tabletten (53051.03.00, 51838.02.00), 10/2015
  9. Sanofi-Aventis, SmPC L-Thyroxin Henning® Tropfen (49804.00.00), 09/2017
  10. Sanofi-Aventis, SmPC L-Thyroxin Henning® inject (48613.00.00), 09/2017
  11. Gemeinsamer Bundesausschuss, Anlage VII zum Abschnitt M der Arzneimittel-Richtlinie, Accessed April 12, 2018
  12. MMI, Gelbe Liste, 16/03/2018
  13. Aktories et al., Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 9. Auflage, 2005
  14. ABDA, Wirkstoffdossier: Euthyrox 100 Mikrogramm, 04/2018
  15. UpToDate, Levothyroxine: Drug Information, Version 208.0
  16. Mersebach, H., Intestinal adsorption of levothyroxine by antacids and laxatives: case stories and in vitro experiments, Pharmacol. Toxicol., 1999, 84, 107-109
  17. Leger et al, European Society for Paediatric Endocrinology Consensus Guidelines on Screening, Diagnosis, and Management of Congenital Hypothyroidism, J Clin Endocrinol Metab, 2014, 99(2), 363-84

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Änderungsverzeichnis

  • 17 März 2021 10:53: Nebenwirkungen und Warnhinweise hinzugefügt

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