Lamotrigin gehört zur Gruppe der Antiepileptika. Lamotrigin inaktiviert spannungskontrollierte Na+-Kanäle, dies verhindert die Auslösung eines Aktionspotenzials, was zu einer Blockade des spannungsabhängigen Ca2+-Kanals vom l-Typ führt. Hierdurch wird die Synthese und Freisetzung von Neurotransmittern reguliert und folglich die basale Neurotransmission moduliert. Es kommt zu einer Modulation der Freisetzung von exzitatorischen Neurotransmittern wie Aspartat und Glutamat. Der Wirkmechanismus bei bipolaren Störungen ist nicht bekannt. [Ref.]
Therapeutische Plasmakonzentration: 0,5 - 15 mg/l. Lamotrigin wird renal ausgeschieden. [Rademaker 2008]
Halbwertszeit T1/2:
Alter | T1/2 ohne Kombination mit enzyminduzierenden oder -hemmenden Mitteln | T1/2 in Kombination mit Enzyminduktoren wie Carbamazepin und Phenytoin |
T1/2 in Kombination mit Valproat |
2 - 26 Monate (n=143) | 38 h | 23 h | 136 h |
26 Monate -12 Jahre | - | 7 h | 45 - 50 h |
[Ref.]
Erwachsene
Tmax: 2,5 Stunden
T½: im Mittel etwa 33 Stunden (14 – 103 Stunden) bei Monotherapie
In Kombination mit
Plasmaproteinbindung: 55 %
Bioverfügbarkeit: 98 %
Metabolisierung: Hepatische Metabolisierung durch UDP-Glucuronosyl-Transferasen
[Ref.]
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*nur als Zusatztherapie bei partiellen und generalisierten Anfällen einschließlich tonisch-klonischen Anfällen sowie bei Anfällen in Zusammenhang mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom ODER als Monotherapie bei typischen Absencen
**als Zusatz- oder Monotherapie partieller und generalisierter Anfälle einschließlich tonisch-klonischer Anfälle sowie bei Anfällen in Zusammenhang mit dem Lennox-Gastaut-Syndrom als Zusatztherapie oder initiales Antiepileptikum
Auszug aus Fachinformation Auszug aus FachinformationBitte wählen Sie eine zweite Monographie aus.
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Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 2 mg, 5 mg, 25 mg, 50 mg, 100 mg, 200 mg
Kautabletten 2 mg, 5 mg, 25 mg, 50 mg, 100 mg, 200 mg
Tabletten 25 mg, 50 mg, 100 mg, 200 mg
Orale Anwendung
Feste Arzneiformen
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke |
Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweise |
Lamictal® | Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen/Kautabletten | 2 mgT0,M,S 5 mgT0,M,S 25 mgT0,M,S 50 mgT0,M,S 100 mgT0,M,S 200 mgT0,M,S |
Saccharin | Schwarze-Johannisbeere | Entweder kauen, im Ganzen mit etwas Wasser schlucken oder in wenig Wasser (mindestens so viel, dass die ganze Tablette bedeckt ist) auflösen und trinken. |
Lamotrigin-neuraxpharm® | Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen/Kautabletten | 25 mgT2,S 50 mgT2,S 100 mgT4,S 200 mgT4,S |
Saccharin Sorbitol |
Schwarze-Johannisbeere | |
Lamotrigin Atid® | Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen/Kautabletten | 25 mgT0,S 50 mgT0,S 100 mgT0,S 200 mgT0,S |
Acesulfam | Orange | |
Lamotrigin STADA® | Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen/Kautabletten | 50 mgT0,M,S 100 mgT0,M,S 200 mgT0,M,S |
Acesulfam | Orange | |
Lamotrigin-TEVA® | Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen/Kautabletten | 100 mg | Saccharin | Kirsche | |
Lamotrigin HEXAL® | Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen | 25 mgT0,M,S,So 50 mgT0,M,S,So 100 mgT0,M,S,So 200 mgT0,M,S,So |
Saccharin Sorbitol |
Schwarze-Johannisbeere | Entweder in wenig Wasser (mindestens so viel, dass die ganze Tablette bedeckt ist) auflösen und trinken oder im Ganzen mit etwas Wasser schlucken. |
Lamotrigin Desitin® | Tabletten | 50 mgT2,M 100 mgT2,M 200 mgT2,M |
Lactose | - | Unzerkaut mit etwas Wasser schlucken. |
Lamotrigin Desitin® quadro | Tabletten | 100 mgT4,M | Lactose | - | |
Lamotrigin Aurobindo | Tabletten | 25 mgT2,M 50 mgT0,M 100 mgT2,M 200 mgT1,M |
Lactose | - | Ganze Tablette bzw. Tablettenhälfte unzerkaut und unzerkleinert schlucken. |
T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T4: teilbar in zwei gleiche Dosen, T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, T0: nicht teilbar, M: mörserbar, S: suspendierbar, So: sondengängig
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Epilepsie: Mono- oder Kombinationstherapie ohne Enzymhemmer oder -induktor |
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Epilepsie: Kombination mit Valproinsäure oder anderen Enzymhemmern |
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Epilepsie: Kombination mit Enzyminduktoren |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Hautausschlag (makulopapulös), Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit, Agitation, geringes Risiko einer toxischen epidermalen Nekrolyse (TEN) [Rademaker 2007]. Das Risiko schwerer Hautausschläge ist bei Kindern höher als bei Erwachsenen. Bisher vorliegende Daten aus einer Reihe von Studien lassen bei Kindern auf eine Inzidenz stationär zu behandelnder Hautausschläge von 1 von 300 bis 1 von 100 schließen. [SmPC Lamictal]
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Aufgrund der Gefahr eines Hautausschlags sollte die Dosierung eingeschlichen werden. Bei Kindern können die ersten Anzeichen eines Hautausschlags mit einer Infektion verwechselt werden. Wenn Kinder in den ersten acht Wochen der Behandlung Symptome von Fieber oder Hautausschlag entwickeln, sollte der Arzt die Möglichkeit einer Reaktion auf das Arzneimittel in Betracht ziehen
Forschungsdaten: Ein Einfluss auf die Entwicklung von Kindern ist nicht bekannt. Aufgrund unzureichender Daten wird die Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren bei Epilepsie nicht empfohlen. Bei bipolaren Störungen wird die Anwendung bei Kindern unter 18 Jahren nicht empfohlen, da Lamotrigin in einer randomisierten kontrollierten Studie nicht wirksam war und eine erhöhte Anzahl von Patienten mit Suizidtendenzen auftrat.
Lamotrigin kann das Dravet-Syndrom verschlimmern [Wallace et al. (2016) und Guerrini et al. (1998)].
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Clozapin | Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen. | Kombination vermeiden. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden. |
UDP-/UGT-Inhibitoren, z.B. Valproat | Hemmung des Metabolismus von Lamotrigin durch UDP-/UGT-Inhibition. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung von Lamotrigin möglich. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Lamotrigin. |
UDP-/UGT-Induktoren, z.B. Rifampicin, andere Antiepileptika (z.B. Phenytoin, Carbamazepin), orale Kontrazeptive (z.B. Ethinylestradiol, Levonorgestrel), HIV-Proteaseinhibitoren (z.B. Lopinavir, Ritonavir) | Steigerung des Metabolismus von Lamotrigin durch UDP-/UGT-Inhibition. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Lamotrigin möglich. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Lamotrigin. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Barbiturate und Derivate | ||
---|---|---|
Luminaletten®, Luminal®
|
N03AA02 | |
Liskantin®, Mylepsinum®
|
N03AA03 |
Hydantoin-Derivate | ||
---|---|---|
Phenhydan®
|
N03AB02 |
Succinimid-Derivate | ||
---|---|---|
Petnidan®, Suxilep®
|
N03AD01 |
Benzodiazepin-Derivate | ||
---|---|---|
Antelepsin®, Rivotril®
|
N03AE01 |
Carboxamid-Derivate | ||
---|---|---|
Tegretal®, Timonil®
|
N03AF01 | |
Trileptal®, Apydan®, Timox®
|
N03AF02 | |
Inovelon®
|
N03AF03 |
Fettsäure-Derivate | ||
---|---|---|
Convulex®, Ergenyl®, Orfiril®, Depakine; Syn: Natriumvalproat
|
N03AG01 | |
Sabril®, Kigabeq®
|
N03AG04 |
Andere Antiepileptika | ||
---|---|---|
Briviact®
|
N03AX23 | |
Epidyolex®, Syn: CBD
|
N03AX24 | |
Taloxa®
|
N03AX10 | |
Fintepla®
|
N03AX26 | |
Neurontin®, GabaLiquid GeriaSan®
|
N03AX12 | |
Vimpat®
|
N03AX18 | |
Keppra®, Kevesy®
|
N03AX14 | |
Fycompa®
|
N03AX22 | |
Lyrica®, Algecia®, PregaTab®
|
N03AX16 | |
Diacomit®
|
N03AX17 | |
Ospolot®
|
N03AX03 | |
Topamax®
|
N03AX11 | |
Zonegran®, Zonisol®
|
N03AX15 |
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