Tiotropium ist ein Anticholinergikum und gehört zur Klasse der lang wirksamen Muscarin-Rezeptor-Antagonisten (LAMA). In den Atemwegen bindet Tiotropium kompetitiv und antagonistisch reversibel und wirkt insbesondere an den M3-Rezeptoren. Die Bronchodilatation nach der Inhalation ist hauptsächlich auf eine lokale Wirkung in der glatten Muskulatur der Bronchien zurückzuführen. Die Wirkung setzt innerhalb von 30 Minuten ein und hält für mehr als 24 Stunden an; die maximale Bronchodilatation wird am dritten Tag erreicht.
Es sind keine für Kinder spezifischen Informationen vorhanden.
Lösung zur Inhalation (Dosieraerosol) 2,5 µg/Hub
Inhalationskapseln 10 µg/Hub
Allgemein
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Tiotropium in Form von Tiotropiumbromid-Monohydrat. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration in diesem Abschnitt ist jeweils auf Tiotropium bezogen.
Inhalative Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Tiotropium |
Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Schulungsmaterial |
Spiriva® Respimat® | Lösung zur Inhalation (Dosieraerosol) | 2,5 µg/Hub | Benzalkoniumchlorid (1,1 µg/Hub) | Dieser Inhalator wird einmal täglich angewendet. Bei jeder Anwendung werden nacheinander 2 Hübe inhaliert. | Blaue Hand |
Die Fachinformation wurde am 13.09.2021 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Asthma |
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Der pharmazeutische Hersteller rät zur Vorsicht bei Erwachsenen mit mäßiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung (Creatinin-Clearance ≤50 ml/min) aufgrund einer erhöhten Plasmakonzentration bei diesen Patienten.
Gelegentlich (0,1-1 %): Schwindel, Kopfschmerzen, Insomnie, Palpitationen, Husten, Pharyngitis, Dysphonie, Bronchospasmus, Mundtrockenheit, oropharyngeale Candidose, Hautausschlag (Rash)
Selten (0,01-0,1 %): Epistaxis, Obstipation, Gingivitis, Stomatitis, Pruritus, angioneurotisches Ödem, Urtikaria, Harnwegsinfekt, Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Reaktionen vom Soforttyp)
Häufigkeit nicht bekannt: Dehydration, Glaukom, erhöhter Augeninnendruck, verschwommenes Sehen, Vorhofflimmern, supraventrikulare Tachykardien, Tachykardie, Laryngitis, Sinusitis, Dysphagie, gastro-ösophagealer Reflux, Karies, Glossitis, intestinale Obstruktion, einschließlich paralytischem Ileus, Übelkeit, Hautinfektionen, Hautulkus, trockene Haut, anaphylaktische Reaktion, Gelenkschwellung, Harnverhalt, Dysurie
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums führte zu keiner klinisch relevanten Interaktion.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Glucocorticoide | ||
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Sanasthmax®, Ventolair®, Junik®; Syn: Beclometasondipropionat (BDP)
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R03BA01 | |
Budes® N, Budiair®, BudenoBronch®, Larbex®, Pulmicort®, Miflonide®, Novopulmon®
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R03BA02 | |
Alvesco®
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R03BA08 | |
Flutide®
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R03BA05 |
Anticholinergika | ||
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Atrovent®, Ipraxa®
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R03BB01 |